Britischer Supermarkt reduziert seinen Kohlendioxid-Fußabdruck mit innovativer Technologie

Britischer Supermarkt reduziert seinen Kohlendioxid-Fußabdruck mit innovativer Technologie

Der Supermarktkette Sainsbury's gelang eine erhebliche Reduktion ihres CO2 Fußabdrucks für eine Heiz- und Kühlinstallation in der 9.300 m2 großen Filiale in Crayford in der englischen Grafschaft Kent. Dies wurde durch Einsatz innovativer Technologien in Kombination mit einem intelligenten Energiemanagementsystem erreicht.

Die zwei Schlüssel-Technologien, die in der Filiale in Crayford zum Einsatz kommen, sind die Geoscart Geothermie und transkritische CO2-Booster-Kühlsysteme. Durch diese konnte in Kombination mit dem Energiemanagementsystem der komplette Wegfall von Gas als Energiequelle realisiert werden. Zusätzlich wurde eine Einsparung beim Gesamtenergieverbrauchs der Filiale um mindestens 30 Prozent berechnet.

Die Geoscart Geothermie und die transkritische CO2-Booster-Kühlung ermöglichen die gleichzeitige Generierung von Wärme und Kälte durch erneuerbare Energiequellen – eine absolute Neuheit. Die Kombination dieser zwei Lösungen markiert gleichzeitig das Debüt eines geschlossenen Geothermiesystems mit integrierter CO2-Kühlung (weitere Informationen im Faktenbox). Die Erdsonden auf dem Gelände  sind ein wichtiger Bestandteil des Geoscart Wärmeenergie-Managementsystems.

Dmitriy Zaynulin, Chief Technology Officer bei Geoscart, freut sich über die Zusammenarbeit mit Sainsbury's und seinen Partnern bei diesem wichtigen Projekt. Laut ihm erlaubt das revolutionäre, integrierte Design ein effektives Wärmeenergie-Management zwischen Kühlung und Heizung sowie auch zentralen Steuerungs- und Lagerungssystemen. Die technische Herausforderung für das integriete System bestand in der Abdeckung des großen Lastenspektrums von −34 °C (Niedertemperaturkälte) bis hin zu 70 °C (Trinkwarmwasser-Erwärmung) - mit einer Gesamtleistung von über 2MW. 

„Die gesamte Wärmeenergie wird wiederverwendet, indem je nach Jahreszeit überschüssige Wärme oder Kühlenergie saisonal gespeichert wird. Dadurch entsteht ein äußerst effizientes und nachhaltiges System“, so Zaynulin. 

„Bei der Auswahl der Komponenten waren wir besonders sorgfältig. Ein wichtiger Erfolgsfaktor für die Effizienz des Sainsbury Systems ist die geringen Grädigkeit der Wärmeübertrager und ihre optimale Auslegung auf die erforderlichen Lastfälle. Weiterhin war der Erfolg dieses Projektes von einer sehr engen Abstimmung aller involvierten Parteien abhängig.“

Die transkritische CO2-Kühlungsanlage wurde von der Firma SCM FRIGO bereitgestellt. „Dieses Projekt ist ein großer Schritt bei der Integration von Kühl- und Heizsystemen mit erneuerbaren Energiequellen“, stellt Mirko Bernabei, Technical Director bei SCM FRIGO, fest. „Das komplett integrierte Design und Energiemanagement liefert großartige Ergebnisse bei der Effizienzsteigerung und Reduktion des CO2-Fußabdruckes . Wir sind stolz darauf, an diesem bahnbrechenden Projekt beteiligt zu sein. Es zeigt anschaulich die großartigen Ergebnisse, die unser Unternehmen in den letzten Jahren in der Entwicklung von neuen, umweltfreundlichen Produkten vorweisen konnte.“ 

SWEP hat in diesem Projekt gelötete Plattenwärmetauscher (BPHEs) sowohl für die Kälteanlage als auch für die Wärmepumpen des Supermarktes bereitgestellt.

„Wir freuen uns sehr, Teil dieses innovativen Projekt zu sein.“ Im Sommer wird die Filiale mit Grundwasser gekühlt, während im Winter dasselbe Grundwasser für die Heizung verwendet wird“, so Stefano Bellada, Application Manager bei SWEP. „Auf diese Art und Weise wird die gesamte verfügbare Energie wiederverwendet und es entsteht ein äußerst effizientes und nachhaltiges System. Unser besonderes Augenmerk galt der Auswahl der gelöteten Wärmetauscher, da hier eine sehr enge Grädigkeit erforderlich war. Die Wärmetauscher wurden mit dem Ziel gewählt, die Systemeffizienz bei Sainsbury's zu maximieren.“


FAKTEN

Geoscart Geothermie und transkritische CO2-Booster-Kühlung

Die Technologie von Geoscart, bekannt als „geo-exchange“, verwendet eine Reihe von 200m tiefen Erdsonden, die das natürliche geothermische Potential in der Erde nutzen. Die Erdsonden sind in den Kältekreislauf der Kälteanlagen eingebunden und arbeiten als geothermische Wärmesenke. Dadurch kann das System die überschüssige Energie aufnehmen und speichern, die später wieder über Wärmepumpen für die Heizung und Warmwasserversorgung gewonnen wird.

Ein transkritischer CO2-Booster ist ein Kältesystem, das sich auf die mittel- und langfristigen Anforderungen von kleinen bis hin zu großen Supermärkten skalieren lässt. Die Technologie kombiniert die Vorteile eines natürlichen Kältemittels (CO2) mit einer höheren Effizienz - im Vergleich zu Systeme mit HFKW-Kältemitteln. Dabei steigert die wasserbasierende Kühlung durch Erdsonden die Effizienz der Kälteanlage zusätzlich und führt zu einer weiteren Optimierung des CO2-Gesamtsystems.